Institut fpr Tierproduktion

Wir besuchten diesen recht unscheinbaren Ort, etwas abseits von der Hauptstraße. Es war ein recht unscheinbares Gebäude, was auch als Wohnhaus oder vielleicht als kleine ehemalige Fabrik gewesen sein könnte. Die Fenster waren mit durchblickfreier Folie bezogen, so dass es eine Milchglasähnlichen Optik zeigte. Was wird uns hier erwarten? 

Recherche ergab, dass es zu einem Institut gehörte. Das Institut gibt es immer noch, aber dieser Teil scheint schon lange nicht mehr in Nutzung zu sein. Vorbei an ein paar Kleingärten schlichen wir den Weg entlang um direkt an den geöffneten Eingang zu kommen, ohne genau zu wissen was uns hier erwartet. Drinnen endlich angekommen, sahen wir als erstes, direkt im Haus Viehständer. Es war kein Bauernhof. Irgendwie passte das alles nicht. Als wir uns durch den ersten „Stalltrakt“ bewegten kamen wir in einen weiteren Raum, voll mit Maschinen jeglicher Art, die wir noch nie gesehen habe. Was wurde hier gemacht zum Teufel. War das ein Tierlabor? Uns lief ein Schauer über den Rücken. Gesund sah das alles hier nicht aus. Hier möchte man als Tier auf keinen Fall in diesem Haus untergekommen sein. 

Die Recherche war auch nicht ganz einfach, da man so schnell hier nichts gefunden hat, was wohl auch einen bestimmten Grund hatte, dies nicht an die große Glocke zu hängen. Aber nach langer Suche im Netz sind wir dann doch noch über einige Infos gestolpert. Und hier die Geschichte hinter dem Objekt.:

Seit ca. 1939 wurde hier schon an und mit Tieren Forschung betrieben. Von Kleintieren wie Hühner, Hasen und anderes bis hin zu Schafen und Rindern. Das erklärt auch die Ständer in dem ersten Bereich in den wir gekommen sind. Was früher hier genau gemacht wurde, ist schwer nach zu vollziehen. 

Um 1953 wurde eine landwirtschaftliche Forschungseinrichtung gegründet, die dann um 1970 in einem Forschungszentrum für Tierproduktion aufging. Anfänglich wurde mit Ratten und Kaninchen Versuche unternommen, die für die Bestimmung der biologischen Wertigkeit von Eiweißfuttermitteln mit Hilfe von Albinoratten und Analysenkapazität für papierchromatogrphische Bestimmung der Aminosäuren getätigt wurde. 

Das Haus welches wir besuchten wurde zwischen 1954 und 56 errichtet, da die alten Labore zu klein geworden sind.  In dem 3-geschossigen Gebäude boten verschiedene Laboratorien exzellente Bedingungen für Futtermittelanalysen sowie für Untersuchungen zur Proteinqualität mittels biologischer, chemischer und mikrobiologischer Methoden. Das Gebäude war in der Mitte des erhöhten Erdgeschosses mit 10 Respirationsanlagen für landwirtschaftliche Nutztiere ausgestattet. An den beiden Giebelseiten lagen Ställe; auf der einen für 16 Rinder mit Möglichkeiten für Verdauungsversuche und zur Harnsammlung und auf der anderen Seite die gleichen Einrichtungen für jeweils 10 Schweine und Schafe. Neben den Respirationskammern befanden sich in einem separaten Raum die Respirationspumpen und über den Kammern und Pumpen die Laboratorien für Sammlung und Analyse der Respirationsgase. Bis 2003 wurde diese Anlage genutzt. Dann erfolgte der Umzug in ein neues modernes Labor des Instituts. 

Heute arbeitet das Institut an aktuellen Themen zur Nutztierhaltung, jedoch nicht mehr in diesem Gebäude. Wie lange das alte Labor schon leer steht konnten wir leider nicht herausfinden. Die heutigen Forschungen, finden auf jeden Fall an einem anderen Ort statt. Heute geht es primär um die Forschung der Fütterung für Wiederkäuer und bodenschonende Verfahren bei der Bewirtschaftung von Grünflächen. 

Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen dient der Optimierung der Managementgestaltung für eine effizientere Milchproduktion mit dem Ziel, gesunde, langlebige und leistungsfähige Milchkühe in den Beständen zu halten. Angefangen bei der Kälber- und Jungrinderaufzucht bis hin zu den Milchkühen werden zu aktuellen Fragestellungen auf den Gebieten Fruchtbarkeit, Gesundheitsverhalten sowie Fütterung als auch Futterqualitätsbewertung, Tierverhalten, Stallklima und Wirtschaftlichkeit der Verfahren immer mit Hinblick auf ein größtmögliches Tierwohl Forschungsergebnisse veröffentlicht, die unter Praxisbedingungen gewonnen werden. Eine standortangepasste, nachhaltige Fleischproduktion stellt ein weiteres Arbeitsgebiet der Einrichtung dar. Untersuchungen zur Gesundheit, Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer in Mutterkuhherden als auch zu heimischen Futtermitteln für Mastlämmer und Schlachtrinder stehen dabei im Mittelpunkt.

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