Schiffe versenken
Das Schiff wurde von der Tulcea-Werft in Rumänien gebaut. Die Bestellung erfolgte Ende 1997. Im Mai 1999 erfolgte der Stapellauf. Mit einer Länge von 89,74 Metern, verfügte es über ein Ladevolumen von 12850 Kubikmetern und einer Containerkapazität von 130 TEU. Der Dieselmotor trieb das Schiff mit 2039 PS an und brachte es auf eine Maximalgeschwindigkeit von 13 Knoten.
Das Schiff fuhr ursprünglich unter der Flagge von Antigua und Barbuda. Im Juli 1999 wurde es umbenannt und dem Management des Rhein-Maas- und See Schifffahrtskontors unterstellt.
Anfang 2003 war das Schiff auf der Reise von Irland nach Deutschland. Es hatte rund 2200 Tonnen Autoplastikschrott geladen. Gegen 5 Uhr morgens lief das Schiff an der Küste auf Grund. Während dieser Zeit herrschte mäßige Sicht und Nebelfelder. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Erste Offizier, der zu diesem Zeitpunkt Wache hatte, beim Versuch aufzustehen mit seiner Hose im Hebel seines Stuhls hängen geblieben war, wodurch er stürzte und das Bewusstsein verlor. Als er wieder zu Bewusstsein kam, steuerte das Schiff bereits auf die Küste zu. Obwohl ein Rettungsboot und das Klippenteam der Küstenwache das Wrack schnell erreichen konnten, wurde die sechsköpfige polnische Besatzung des Schiffs mit einem Rettungshubschrauber in Sicherheit geflogen.
Dieselöl lief ins Meer. Die Behörden versuchten eine Bergungsaktion, die jedoch scheiterte. Am 23. Mai 2003 wurde das Schiff als Totalverlust erklärt. Bei Bergungsarbeiten wurde durch ein Förderbandsystem der größte Teil der Ladung über die steilen Klippen abtransportiert, soweit es Wetter und Gezeiten zuließen. Ein Teil ging jedoch im Meer verloren. Im Oktober 2003 zerbrach das Schiff bei einem schweren Sturm in zwei Teile. Knapp einen Monat später, drückte der nächste Sturm das Wrack direkt in die felsige Bucht. Nach der Bergung wurde das Wrack bis auf die Überstruktur abgetragen. Heute sieht man überwiegend noch rostende Teile des Schiffes. Ein Abstieg in die Bucht war uns definitiv zu gefährlich, da man hier eine Kletterausrüstung benötigt hätte.