Wadour castle
Die Burg wurde Ende des 14 Jhs. errichtet. Im englischen Bürgerkrieg zwischen 1643 bis 1644 wurde sie teilweise zerstört.
Die Burg wurde auf einem Gelände errichtet, das vorher der Familie De St Martin gehört hatte. Als Sir Lawrence de St Martin 1385 starb, ging es aus heute nicht mehr bekanntem Grund an John Lovell, 5. Baron Lovell, über. Sie wurde aus dem vor Ort gewonnenen Tisbury Greensand, einem grünen Sandstein, errichtet. Der Baumeister war William Wynford, und Baron Lovell hatte 1392 von König Richard II. die Erlaubnis zum Bau erhalten. Die Konstruktion war durch die sechseckigen Burgen inspiriert, die damals in Teilen des europäischen Festlandes, insbesondere in Frankreich, modern waren. Aber die eigentümliche, sechsseitige Anlage ist in Großbritannien einmalig, ebenso wie der Einschluss von etlichen separaten Gästefluchten.
Nach dem Niedergang der Familie Lovell, nachdem diese in den Rosenkriegen das Haus Lancaster unterstützt hatte, wurde die Burg 1461 konfisziert und ging durch die Hände verschiedener Eigner, bis sie 1544 Sir Thomas Arundell of Lanherne kaufte. Die Arundells waren eine alte und wohlbekannte Familie aus Cornwall, deren wichtigste Zweige auf den Grundherrschaften von Lanherne, Trerice, Tolverne und Meandarva in Cornwall saßen. Die Familie besaß etliche Grundstücke in Wiltshire. Die Burg wurde erneut konfisziert, als Sir Thomas Arundell of Lanherne, ein treuer Katholik, 1552 wegen Hochverrats hingerichtet wurde. 1570 wurde das Anwesen wieder von seinem Sohn, Sir Matthew Arundell, dem späteren High Sheriff of Dorset und Custos Rotulorum of Dorset, zurückgekauft.
Die Familie Arundell wurden später unter der Führung von Thomas Arundell, 1. Baron Arundell of Wardour, als einer der aktivsten katholischen Landbesitzer zu Zeiten der englischen Reformation bekannt. Als solcher waren sie natürlich Royalisten im englischen Bürgerkrieg. Während dieses Konfliktes war Thomas Arundell, 2. Baron Arundell of Wardour, in Geschäften des Königs von zuhause abwesend und hatte seine 61 Jahre alte Gattin, Lady Blanche Arundell, gebeten, die Burg zusammen mit einer Garnison von 25 gut trainierten Soldaten zu verteidigen. Am 2. Mai 1643 forderte Sir Edward Hungerford mit einer 1300 Mann starken parlamentaristischen Armee Einlass in die Burg, um nach Royalisten zu suchen. Der Einlass wurde ihm verwehrt und so belagerte er die Burg und griff ihre Mauern mit Geschützen und Minen an. Nach fünf Tagen war die Burg in der Gefahr der vollständigen Zerstörung. Lady Arundell ergab sich und die Burg wurde unter das Kommando von Colonel Edmund Ludlow gestellt. Lord Arundell war an seiner Verwundung in der Schlacht von Stratton gestorben und sein Sohn, Henry Arundell, 3. Baron Arundell of Wardour, belagerte nun seine eigene Burg, sprengte einen Großteil davon und zwang die parlamentaristische Garnison im März 1644 zur Aufgabe.
Die Familie gewann in den Zeiten des Commonwealth of England und der Glorious Revolution langsam ihre Macht zurück, bis Henry Arundell, 8. Baron Arundell of Wardour, sich genügend Geld zur Finanzierung des Wiederaufbaus geliehen hatte. Dieser Wiederaufbau wurde unter der Leitung des bekannten palladianistischen Architekten James Paine durchgeführt. Paine errichtete New Wardour Castle und ließ das alte Wardour Castle als romantische Ruine stehen. Eigentlich ist New Wardour Castle gar keine Burg, sondern ein symmetrisches, klassizistisches Landhaus mit einem Hauptblock um eine zentrale Eingangshalle mit Treppenhaus und zwei Seitenflügeln. Paine integrierte die Ruinen der alten Burg in das umgebende Parkland als eine Art Folly.
Beide „Burgen“, die alte wie die neue, waren Kulissen für etliche Filme. Die alte Burg tauchte 1991 in Kevin Costners Film Robin Hood – König der Diebe auf und 2016 auch als Schauplatz in The Journey of Aresmore. New Wardour Castle stellte eine Tanzschule in Billy Elliot – I Will Dance dar. Das Cover von Stings Album Ten Summoner’s Tales wurde ebenfalls in den Räumen von New Wardour Castle aufgenommen.
Quellen Wikipedia und Eigenrecherche